„gemeinsam statt einsam“

16. Nov 2023

„Viele Köche verderben den Brei“ sagt der Volksmund und hat ja vielleicht auch recht damit, jedenfalls in der Küche. Im richtigen Leben, also auch in dem der Kirche, sieht es anders aus: Viele Mitwirkende erreichen gemeinsam mehr.

Die Kreissynode hat im Januar 2021 ein neues Konzept zur regionalen Zusammenarbeit beschlossen, seitdem gibt es zwei Regionen: West und Ost. Die Kirchengemeinden bzw. die Pfarrbereiche sind aber davon unabhängig und frei, mit wem sie welches Projekt gemeinsam auf den Weg bringen. Um ein solches Miteinander zu fördern, hat der Kreiskirchenrat auf Anregung des Strukturausschusses einen Wettbewerb ausgelobt, unter der Überschrift „gemeinsam statt einsam“.

Dazu Superintendent Jürgen Schilling auf der Herbstsynode diesen Jahres:
„Kräfte bündeln und Lasten teilen. Miteinander vernetzen, voneinander profitieren, sich gegenseitig bereichern. Ideen und Leidenschaften gemeinsam verfolgen, Begabungen und Ressourcen gemeinsam einsetzen.“ So wird die Zukunft der Gemeindearbeit in der Ausschreibung des Wettbewerbes „gemeinsam statt einsam“ beschrieben.

Es geht darum, dass Kirchengemeinden nicht mehr nur allein die eigene Kirchengemeinde sehen und für sie planen, vielmehr Partner suchen über „den eigenen Kirchenturm hinaus“. In der Ausschreibung heißt es: „Wir sind davon überzeugt, dass der bessere Weg in die Zukunft ein gemeinsamer ist.“ Deshalb werden über drei Jahre hinweg Projekte prämiert, die das Miteinander über die Grenzen des eigenen Pfarrbereichs hinaus stärken.

Fünf Projekte wurden eingereicht. Das mag auf den ersten Blick vielleicht als wenig erscheinen, aber es sei ein guter Auftakt, so der Superintendent.

Dazu wurde ein Beirat gebildet, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, der Diakonie, Kultur, Ökumene sowie dem Nachbarkirchenkreis Egeln mitwirkten. Mit Magrit Hottenrott, katholische Christin aus Wernigerode, und Fabian Stankewitz, Verbandsbürgermeister der Gemeinde Westliche Börde, überreichten zwei Beiratsmitglieder die Preisgelder in Höhe von 5.000, 3.000 und 2.000 Euro.

(siehe auch  https://www.kirchenkreis-halberstadt.de/kk/meldungen/rueckblicke/2023/Was-wir-voneinander-lernen-koennen.php )

Den ersten Preis errang das Musicalprojekt „Salome 2022“. Der Beirat lobt ein ganz besonderes Projekt mit vielen Verknüpfungen in unterschiedliche Bereiche hinein, es bindet viele Menschen zusammen, auch kirchenfremde und kirchenferne. Über 60 Kinder und Jugendliche, dazu Erwachsene sowie eine Band haben eine enorme Sogwirkung und locken kirchenkreisübergreifend viele Besucherinnen und Besucher in die Kirchen.

Der zweite Preis ging an die Pfarrbereiche Neinstedt, Quedlinburg und Thale für den regionalen Familientag 2022 mit nahezu 100 Teilnehmenden. Er stand unter dem Motto „Gottes bunter Garten“. Die zahlreichen Stationen wurden von vielen Ehrenamtlichen gestaltet und betreut. Aus dem Fest entwickelte sich das Team der „Kirche Kunterbunt“, eine Veranstaltungsform, die weitergeführt und gut angenommen wird, auch in anderen Regionen.

Der dritte Preis ging an die Pfarrbereiche Derenburg, Hessen, Ilsenburg, Osterwieck und Veckenstedt, die einen „Bunten Blumenstrauß“ von acht gelungenen Projekten eingereicht hatten. Das entsprach formal zwar nicht ganz den Anforderungen der Ausschreibung, verwies aber auf ein bewährtes und stetes Miteinander über Pfarrbereichsgrenzen hinweg. Genau das bewog den Beirat dazu.

Der Beirat ist gespannt, welche Initiativen aus 2023 sich um die Preisgelder bewerben und freut sich darauf.

Ausschreibungstext

Preisträger