St. Andreas in Thale

1.           Name der Kirchengemeinde:  Kirchspiel Thale

2.           Name und Ort der Kirche: St. Andreas, Kirchstraße 2, 06502 Thale

3.           Zuständige Pfarrerin: Pfarrerin Dr. Saskia Lieske

4.           Kontaktdaten der Gemeinde (E-Mail, Telefon): pfarramt@evangelischekirchethale.de / 03947-7799599

5.           Name des/der Gemeindekirchenratsvorsitzenden: Stefan Ehrhardt

6.           Gottesdienstzeiten und besondere Gottesdienstformen:

  • Zwischen Pfingsten und Erntedank an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat, 9.30 Uhr

7.           Regelmäßige Angebote und Aktivitäten (z.B. Konzerte, Gemeindefeste, Kinder- und Jugendgruppen, Seniorentreffen):                -            

8.           Informationen zu kirchlichen Einrichtungen oder Gruppen (z.B. Chöre, Bibelkreise, Frauen- oder Männergruppen)              

9.           Gemeindeprojekte und soziales Engagement (z.B. Hilfsangebote für Bedürftige, ökologische Initiativen)

10.         Geschichte der Gemeinde und ihrer Kirche:

  •               Um 820/825 gründete die sächsische Adelige Gisla, Tochter des Grafen Hessi, wahrscheinlich unter Mitwirkung des Bischofs Hildegrim I. von Halberstadt in der hier bereits bestehenden ostsächsischen Siedlung Wendhusen ein Kanonissenstift. In dieses Stift wies sie ihre Tochter Bilihilt um 830 als erste Äbtissin ein.  Als Gisla um 830 starb, war das Stift eingerichtet. Von den ehemaligen Stiftsbauten haben sich der Westteil der Kirche mit der Empore aus der Gründungszeit und der in der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaute hochromanische Westbau erhalten. Die Gebäude werden museal genutzt. Der Westbau gilt als hoch innovativ und enthielt neben liturgischen Räumen auch Arbeitsbereiche wie ein Scriptorium. Das Kanonissenstift/Kloster existierte etwa bis 1520.
  • Die St. Andreas-Kirche hatte wahrscheinlich eine Missionskirche als Vorgängerin. Zu Anfangszeiten des Klosters wurde dort eine zweite Kirche außerhalb der Klausur des Stiftes für die Priester, Diakone und täglichen Gottesdienste der Gemeinde errichtet.
  • Diese Kirche war über die Jahrhunderte baufällig geworden und reichte für das größer werdende „Dorp to dem Dahle” - so hieß Thale vormals - nicht mehr aus. 1788 wurden nach mehrjähriger Bauzeit an eben dieser Stelle die Arbeiten der heute sichtbaren Kirche St. Andreas abgeschlossen. Zunächst aber wurde die Kirche erneuert, weil sie als Gottesdienststätte für die Gemeinde am wichtigsten war.
  • Die neue Kirche wurde etwa um ein Drittel in Höhe und Breite größer gebaut als die alte. Ältere Mauerbereiche, u.a. aus der Hochromanik, wurden integriert. Nach Abschluss der Bauarbeiten für das Kirchenschiff musste auch der Turm erneuert werden. Der damalige Pastor Stilke hatte einen harten Briefwechsel mit dem Königlichen Konsistorium zu führen, das zuerst wegen der finanziellen Lasten keine Baugenehmigung erteilen wollte. Schließlich konnte der Turmbau im August 1791 feierlich abgeschlossen werden. Dadurch haben wir heute eine mit gut 200 Jahren relativ „junge Kirche”.
  • 1883 wurde die Kirche unter Pastor Niemann noch einmal gründlich renoviert. Die vormals weißen Emporen und Kirchenbänke bekamen einen Holzanstrich und das vorhanden gewesene Tonnengewölbe wurde in eine klassizistisch anmutende bemalte Decke umgewandelt.
  • Links auf der Westseite der Kirche, zwischen Stützpfeiler und Glockenturm, ist ein Teil der Ostwand des ehemaligen romanischen Westbaues der Vorgängerkirche (Doppelarkade im Erdgeschoss und rundbogige Schallöffnung) zu sehen.

11.         Besondere architektonische oder künstlerische Merkmale der Kirche

  •                Grabepitaphe: Auf der Nordseite am Treppenaufgang zur Empore waren drei Grabepitaphe erhalten: Lorenz Steube (gestorben 1585) hatte zwei Ehefrauen. Er heiratete nach 1570 als Witwer noch einmal. Von beiden Ehefrauen - Anna von Stamer und Genoveva von Thal sind die Epitaphe vorhanden. Seit Ostern 2001 stehen die Steine in der Kirche - links vom Altar.
  •  Kanzelaltar: Bei dem Kanzelaltar handelt es sich um eine Stiftung von Frau Eleonore Sophia v. Wartenberg, geb. v. Bülow anlässlich der 200-Jahrfeier der Reformation. Der Altar zeigt in seiner reichen Holzschnitzerei etwa auf Kanzelhöhe die vier Evangelisten mit ihren Symbolfiguren: Matthäus/Kind, Markus/Löwe, Lukas/Stier sowie Johannes/Adler. Über den Engeln steht Christus mit der Fahne als Sieger über den Tod und auf Altarhöhe findet sich die Darstellung des Heiligen Abendmahles.
  •  Glasfenster: Die farbigen Glasfenster an der Ostseite der Kirche wurden von der Glaskunstmalerei Ferdinand Müller in Quedlinburg gefertigt. Das linke Fenster stellt den Schutzpatron der Kirche, den Heiligen Andreas mit seinem Kreuz dar, das rechte Petrus mit dem Himmelsschlüssel.
  •  Epitaph v. Steuben: Auf der rechten Seite, in der Prieche der letzten Gutsfamilie von Thale - v.d. Bussche-Streithorst - ist ein Epitaph des letzten von Steubenschen Gutsbesitzers angebracht. Es zeigt die überschwenglichen Formen des Barock. Der Verstorbene, Otto Werner v. Steuben, war ein sehr belesener Mann, der sein Leben und Wirken mehr der Literatur verschrieb als den Zahlen seiner Gewinneinnahmen. So ist er unter seinem Abbild auch in einem Symbolbild dargestellt. Er weist Gold und Geschmeide, das man ihm auf einem Tablett reicht, von sich, während er in einem Buch liest und sich nicht davon abwendet.

12.         Links zu weiteren Informationen, wie Gemeindezeitschriften oder Social-Media-Accounts

              Pfarrbereich Thale

 

Die Kirche

St. Andreas in Thale

St. Andreas-Kirche
06502 Thale

Diese Kirche gehört zum Kirchspiel Thale

Kontakt

Pfarrerin Dr. Saskia Lieske
Hubertusstraße 2
06502 Thale

Gemeindebüro

Vorsitzender des Gemeindekirchenrates

Stefan Ehrhardt
Freiheit 12 b
06502 Thale

Stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrates

Steffi Andrä
06502 Thale