„Gott ist nicht, wo Himmel ist - sondern Himmel ist, wo Gott ist.“

18. Mai 2023

„Das Wetter könnte für einen Himmelfahrtstag nicht besser sein“ freute sich der Radioreporter, dem ich auf der Fahrt nach Hause zuhörte und viele Menschen sahen das genauso und waren unterwegs; zu Fuß, mit Fahrrädern, Bollerwagen und sogar Pferdekutschen. Kirchengemeinden feierten wo es ging ihre Gottesdienste unter freiem Himmel. In unserem Kirchenkreis unter anderem dort, wo ehemals das Kloster Himmelpforten in der Nähe von Wernigerode war.

Eingeladen hatte der Ökumenische Arbeitskreis der Kirchen in Wernigerode und nach der langen Corona-Pause machten sich überraschend viele Menschen auf die Wanderung dorthin. Für Mobilitätseingeschränkte gab es das Angebot eines Shuttles, die letzten Meter halfen sich Betroffene gegenseitig. Wer spät kam, saß dann allerdings ohne Liedzettel da, denn die angefertigten 80 Exemplare reichten nicht aus.

Dennoch war die Stimmung festlich und freundlich, es wurde kräftig gesungen, begleitet durch den Ökumenischen Bläserkreis und im Wechsel mit dem Projektchor der Gemeinden.

Begrüßung, biblische Lesung und Gebete wurden durch Gemeindeglieder gestaltet, die Predigt hielt Superintendent Jürgen Schilling. Gewohnt locker gelang es ihm schnell, die Zuhörenden „anzufassen“ und mit seinen Worten bei ihnen anzukommen.
Lebendig beschrieb er „Himmlische Bilder“ (wie stellen sich Menschen den Himmel vor) und dabei durfte auch gelacht werden, ohne oberflächlich zu sein. Die Beschreibung von Himmelfahrt nannte er eine „Aufschließ-Geschichte. Eine Türöffner-Geschichte. Eine Himmelstüröffner-Geschichte.“
Natürlich ließ er es sich nicht nehmen einen Bezug zu dem Ort zu nehmen an dem der Gottesdienst stattfand, dort wo es einstmals ein Kloster Himmelpforten gab: „Der Himmel über uns darf uns ein Zeichen sein. Für den offenen Himmel, für die Pforte, die offene Tür zu Gottes Reich.“

Es lohnt, die ganze Predigt zu lesen – HIER

Nach dem Gottesdienst blieben viele noch dort, um miteinander zu reden und ließen sich Kaffee und Kuchen munden, den Frauen der Christusgemeinde spendiert und gebracht hatten.

Eine schöne Tradition – ein gelungenes Miteinander – und sogar auf dem Rückweg erfuhr ich noch für mich Neues: Die kleinen Teiche längs der Straße hatten Mönche angelegt, um sich regelkonform freitags mit Karpfen versorgen zu können. Und – ja – einen Weinberg gab es ebenfalls.

Text und Fotos: Ursula Meckel