Pfarrer Hartmut Barsnick ist verstorben

29. Dez 2023

Im Gedenken an Pfr. i.R. Hartmut Barsnick, der zuletzt vor allem für sein Tansania-Engagement bekannt war

Hartmut Barsnick ist tot. Am 22.12.2023 ist er nach langer Krankheit aus diesem Leben abberufen worden. Wir trauern um einen verlässlichen Freund, einen begnadeten Prediger, um einen unerschütterlichen Planer und Netzwerker, wenn es darum ging, der Gerechtigkeit ein wenig auf die Sprünge zu helfen und um den unverzichtbaren Brückenbauer zu den Partnergemeinden in Tansania.

Ich habe ihn regelmäßig in die Schule eingeladen, denn keiner konnte wie er von Tansania erzählen, in Bildern, Anekdoten und leuchtenden Farben von den Menschen und Landschaften berichtend, die sein Leben prägten und erfüllten. Eine Begeisterung, die so ansteckend war, dass auch die muntersten Knaben nach wenigen Minuten an seinen Lippen hingen und fortan begeistert Spenden einwarben, Projekte vorantrieben und nach neuen Möglichkeiten der Unterstützung suchten.

Nach der friedlichen Revolution aus Niedersachsen in eine Pfarrstelle in Sachsen-Anhalt gewechselt, suchte er eine neue Herausforderung in den Vorharzdörfern um Athenstedt herum und baute unermüdlich Gemeinde. Immer volle Kraft voraus und den Menschen zugewandt, blieb er doch ein Hörender und Lernender. Eine Eigenschaft, die den Umgang mit ihm und die Zusammenarbeit leicht machte.

Doch Hartmut Barsnick beschränkte sich nicht auf das Umfeld seiner Gemeinden, sondern hatte immer die Türen zur Welt weit geöffnet und dachte so selbstverständlich global, wie ich es noch nie erlebt hatte. Auf der Suche nach ökumenischen Arbeitsfeldern stieß er auf eine Verbindung zu den Gemeinden in den Livingston-Bergen Tansanias. Da ihm der Umfang der Partnerschaftsarbeit nicht genügte, setzte er sich kurz entschlossen ins Flugzeug und besuchte die Dörfer in Tansania. Ein Unterfangen, das kein leichtes war, wie jeder bestätigen kann, der schon einmal dort war. Die Begegnung mit den Menschen dort ließ ihn nicht wieder los. Unermüdlich suchte er nach Wegen und Mitteln der Unterstützung, knüpfte Beziehungen und bahnte Partnerschaften an, die er ganz selbstverständlich begleitete.

Eine Reise mit ihm zu unseren Partnern in Tansania gehört für mich zu den prägenden Erinnerungen. Für uns und viele andere Gemeindegruppen war er die Brücke nach Tansania, die es uns ermöglichte, ein wenig beizutragen zu der weltverändernden Gerechtigkeit, die im Alten Testament als "zedaka" beschrieben wird.

Noch auf dem Sterbebett hielt er dank moderner Kommunikationsmittel den Kontakt zu den tansanischen Freunden, verwaltete die Spendengelder und begleitete die aktuellen Vorhaben.

„Baba Barseniki“ – „Vater Barsnick“, so die liebevolle Bezeichnung in den tansanischen Gemeinden, wird ihnen und uns in Erinnerung bleiben als einer, der kein Aufhebens um seine Person machte, - seine Garderobe war ihm egal, nur zweckmäßig musste sie sein, - aber dessen weites Herz ihn von innen her leuchten ließ. Er wird uns fehlen!

Osterode im Dezember 2023 - Stephan Werther

Kontakt

Hartmut Barsnick
Pfr. i.R. Hartmut Barsnick

Fotos auf dieser Seite: www.mangoto.de; Stephan Werther