Abschied von einem musikalischen Zeugen

Seit 1980 war er Domkantor in Quedlinburg: Kirchenmusikdirektor Gottfried Biller. Unzählige Stunden hat er an der Orgel gesessen, vor Chören gestanden oder Orchester dirigiert. Mit seinem Namen verbunden ist vor allem der Quedlinburger Musiksommer, den er vor 36 Jahren ins Leben rief und der weit über die Grenzen unseres Bundeslandes bekannt ist. Dazu die vielen Gottesdienste und Amtshandlungen, Mitarbeit in kirchlichen und politischen Gremien – Gottfried Biller war und ist ein vielseitiger Mann.

Am 4. März 2017 hieß es in der Stiftskirche: „Der Vorhang fällt – aber die Karawane zieht weiter“. Von Abschied war die Rede und auch davon, dass es weitergeht, mit der Kirchenmusik in Quedlinburg und auch mit ihm, der nun „i. R.“ ist, also „in Reichweite“.

Superintendentin Angelika Zädow entpflichtete ihn von seinen bisherigen Aufgaben, eine große Gemeinde war dabei: Wegbegleiter aus den vielen Jahrzehnten in den Gemeinden, der Kommune, der Ökumene; aktive und passive Musikbegeisterte.

Der Verabschiedung in der Stiftskirche folgte die Feier im Palais Salfeldt mit dankbaren Grußworten, reichlich Kuchen und natürlich mit viel Musik.
Es war ein würdiges Ende seines langjährigen Wirkens und auch kein endgültiger Abschied, denn der Musiker bleibt in Quedlinburg wohnen und wird seine künstlerischen Fähigkeiten zukünftig im Kirchenkreis einsetzen, der sich schon darauf freut.

In Quedlinburg überlässt er das Feld seinem Nachfolger Markus Kaufmann, dem er schon symbolisch einen seiner Schlüssel überreichte. Vor dem Abschlusskonzert noch ein Tänzchen mit einer seiner Töchter.

Vielen Dank für sein Wirken, seinen Humor und seine Ernsthaftigkeit.

„Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen, mögest du den Wind im Rücken haben. Und bis wir uns wiedersehen … möge Gott seine schützende Hand über dir halten.“

Ursula Meckel

Beitrag aus der Mitteldeutschen Zeitung