Gedenkgottesdienst in Wernigerode

27. Feb 2024

Am 22. Februar 1944 wurden Teile der Wernigeröder Neustadt, zu der auch die Johanniskirche gehört, von Fliegerbomben getroffen. Dabei verloren 120 Frauen, 40 Männer und 32 Kinder ihr Leben.
Zum Gedenken läuteten am 22. Februar, 14.06 Uhr alle Kirchenglocken der Stadt Wernigerode, genau 80 Jahre danach.

In einem Gottesdienst am 25. Februar gedachten die Besucher in der vollbesetzten Johanniskirche der Opfer und Zerstörung der Stadt. Stellvertretend für alle Menschen, die bei diesem Bombenangriff ihr Leben verloren hatten, wurden die Namen von 41 Frauen, Männern und Kinder verlesen.

Eine Zeitzeugin, die als 5-jähriges Mädchen den Bombenterror erlebt hatte, berichtete darüber in diesem Gottesdienst.

Der Wernigeröder Oberbürgermeister Tobias Kascha mahnte in seiner Ansprache, dass wir alles unternehmen müssen, um den Frieden und die Demokratie zu bewahren und dankte ausdrücklich den christlichen Gemeinden in Wernigerode für ihr Engagement.

Pfarrer Frank Freudenberg ging unter anderem in seiner Predigt auf den folgenden Text von Laotse ein:

Damit es Frieden in der Welt gibt

Damit es Frieden in der Welt gibt,
müssen die Völker in Frieden leben.
Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.
Damit es Frieden in den Städten gibt,
müssen sich die Nachbarn verstehen.
Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
muss im eigenen Haus Frieden herrschen.
Damit im Haus Frieden herrscht,
muss man ihn im eigenen Herzen finden.

Am Eingang hatten alle Gottesdienstbesucher eine Scherbe bekommen, die sie im Gottesdienst zu einem Mosaik in Form einer Friedenstaube in den frischen Beton einfügen konnten.

Im „Museum Schiefes Haus“ in Wernigerode ist noch bis zum 12. Mai 2024 eine Sonderausstellung diesem Thema gewidmet.

Dr. Helmut Burckhardt