Europareise

09. Aug 2012

Musikalische Reise durch Europa am 11. August um 20.00Uhr in der Stiftskirche zu Quedlinburg

Musikalische Europareise mit Trompete und Orgel

Zum Programm…
Mehr als in jeder anderen Form des Zusammenlebens sind in den sich künstlerisch ausdrückenden Bereichen Eindrücke und Erlebnisse fremder Kulturen immer willkommene Abwechslungen und Bereicherungen. So sind auch in der Musik aller Epochen fremde Einflüsse nachweisbar. Komponisten und Musiker haben sich durch von außen eingebrachte Melodien und Werke anregen und inspirieren lassen. Dadurch haben Kompositionen immer auch eine größere Verbreitung gefunden, zunächst mündlich, dann auch durch Notendruck, Rundfunk und Tonträger. Die mehr oder weniger bestimmenden Elemente der Musik wie Stil, Melodik, Rhythmik unterlagen immer zeitbedingt modischen Entwicklungen und haben immer wieder Komponisten über Landesgrenzen hinaus beeinflusst.
Das Programm „Musikalische Europareise” trägt Beispiele für solche Einflüsse zusammen und enthält Musik aus neun verschiedenen Ländern ganz Europas.
Ein weiteres Anliegen der Musiker ist der Verzicht auf Transkriptionen und Adaptionen von nicht ursprünglich für die Trompete komponierten Werken. Ihre Programme beinhalten Originalliteratur für Trompete, wobei die Orgel den meist für das Orchester vorgesehenen Part übernimmt. Alle Werke werden auf der ventillosen Trompete ausgeführt. Diese Kopie des historischen Instrumentes ermöglicht eine nahezu authentische Aufführung barocker Musik – ihre Verwendung in Solokonzerten ist noch immer eine hörenswerte Seltenheit.

…und dem verwendeten Instrumentarium
Bis vor 200 Jahren wurde mit dem Begriff „Trompete” die ventillose Naturtrompete bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt war die Blütezeit der Trompetenmusik vorbei und der Gebrauch der Trompete im Orchester im Niedergang begriffen. Erst durch die Erfindung der Ventile für Blechblasinstrumente hat sich diese Situation wieder umgekehrt. Dennoch wurde bis zu 100 Jahre nach Einführung der Ventiltrompete ins Orchester die Naturtrompete weiterhin verwendet; oftmals da, wo es um die optische Erscheinung ging, zum Beispiel bei Bühnenmusiken in der Oper. Heute ist den meisten Zuhörern die moderne Ventiltrompete vor Augen und auch die Hörgewohnheit diesem Instrument entsprechend.
In der Blüte der Barockzeit war die Kunst des Trompeteblasens ohne Ventile erstaunlich weit fortgeschritten, sodass man sich noch lange Zeit, nachdem das Interesse an der Aufführung barocker Musik wieder belebt wurde, nur schwer vorstellen konnte, diese Werke auf Naturinstrumenten zu spielen.
Die Naturtrompete ist im Aussehen der Fanfare ähnlich, zeitgeschichtlich ist sie jedoch deren Vorfahre. Auf diesem Instrument kann man nur die Naturtöne spielen. Sie lassen sich nur im Zusammenspiel von Lippen und Atemluft erzeugen. In der Naturtonreihe sind die Tonintervalle in der tiefen Lage sehr groß und werden in der Höhe immer kleiner. Da die Naturtrompete auf diese Tonreihe fixiert ist, können erst in der hohen Lage Melodien gespielt werden. Deshalb liegen die Kompositionen der Barockzeit für die Trompeten relativ hoch.
Auf der heute üblichen Ventiltrompete kann man auch schon in der tiefen Lage Melodien und sogar chromatisch spielen. Bedingt durch die Bauart, den Zeitgeschmack und die Anforderungen im großen sinfonischen Orchester wurden Klangfarbe und –fülle der Trompete stark verändert. Die Absicht der Musiker ist, sich durch die Entscheidung für das historische Instrumentarium weitestgehend an die ursprüngliche Klangwelt der Werke anzunähern.

Marc-Antoine Charpentier Prelude - aus dem „Te Deum“ für Trompete und Orgel (1634–1704)

Jan Pieterszoon Sweelinck Fantasia Chromatica für Orgel
(1562–1621)

Georg Philipp Telemann Konzert D-Dur für Trompete und Orgel
(1681–1767) Adagio, Allegro, Grave, Allegro

Josef Seger Preludium e Fuga a-Moll für Orgel (1716–1782)

Michel R. De La Lande Suite für Trompete und Orgel
(1657–1726) Grande pièce, Menuet, Fugue

Ādams Ore Konzertsatz d-Moll für Orgel (1855–1927) op. 36 Nr. 1

Giuseppe Torelli Sinfonia D-Dur für Trompete und Orgel (1658–1709) Allegro/Adagio, Prestissimo/Adagio, Allegro

Pedro de Araújo Batalha de 6° Tom für Orgel († nach 1704)

Stefan Surzyński Meditation für Orgel (1855–1919)

Simon Stubley Voluntary in C für Trompete und Orgel (Lebensdaten unbekannt) ohne Satzbezeichnung, Allegro

- Änderungen vorbehalten -

Jürgen Hartmann studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar zunächst Gesang, dann Trompete bei Prof. Peter-Michael Krämer. Nach verschiedenen Engagements ist er seit 1990 freischaffend als Solotrompeter und Trompetenpädagoge tätig.

Weiterführende Studien auf der Barocktrompete führten ihn zu Prof. Friedemann Immer. Sie bildeten Grundlage für die sehr intensive Beschäftigung mit diesem Instrument und die spezielle Hinwendung zur Naturtrompete, welche im Gegensatz zur Barocktrompete keine Hilfsmittel zur Tonhöhenfindung hat.

Heute betreibt Jürgen Hartmann eine ausgedehnte Konzerttätigkeit auf dem Gebiet der Barockmusik und musiziert dabei sowohl auf der modernen Trompete als auch auf der Naturtrompete. Um alten und wiederentdeckten Werken in Spielweise und Besetzung besser gerecht werden zu können, gründete er

- das Trompetenensemble Jürgen Hartmann,

seit 2009 die Hochfürstlich Sachsen-Weißenfelsischen Hoftrompeten

- das Ensemble musica laetitia und

- das Barockorchester musica laetitia.

Er konzertiert sowohl solistisch als auch mit seinen eigenen Ensembles und als regelmäßiger Gast in renommierten Orchestern wie dem Bachorchester des Gewandhauses zu Leipzig, dem Mitteldeutschen Kammerorchester und dem Thüringischen Kammerorchester Weimar. Konzertreisen führten ihn durch ganz Deutschland, nach Dänemark, Belgien, Russland, Frankreich, Griechenland, Italien, Südamerika und in die USA.

Ulf Lauenroth ist seit 1997 in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Bramstedt Organist und Kantor.

Zu seinen Aufgaben in der Kirchengemeinde gehören neben der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste und Amtshandlungen die Leitung der Bramstedter Kantorei, des Gospelchores MaMaSpirit und des Posaunenchores sowie das Organisieren und Durchführen von Konzerten.

Ulf Lauenroth ist ein gern gesehener Solist bei Chorkonzerten mit Orgelbegleitung Eine enge Zusammenarbeit findet u.a. mit der Hamburger Sängerakademie und der Kantorei St. Michaels statt. Damit sind Auftritte u.a. im Bardowicker Dom, Hamburger Michel und Konzertreisen nach Schweden und Italien (u.a. im Petersdom) verbunden.

Gerne begibt sich Ulf Lauenroth in die musikalische Vielfältigkeit.
Neben den verschiedensten Programmen für solistische Orgelkonzerte, ist die Begleitung und das Zusammenspiel mit anderen Musikern eine bedeutende Form seines musikalischen Auftretens.

Zusammen mit Hamburger Tenor Dr. Winfried Adelmann erarbeitete er u.a. Werke von Franz Schubert ("Die schöne Müllerin", "Die Winterreise"), Robert Schumann ("Dichterliebe op.48", "Liederkreis op.39"), Anton Dvorak ("Biblische Lieder").

Ausflüge in den Bereich "Chansons der 20 Jahre" unternahm er mit Ellen Borck, die auch bei klassischen Konzerten häufig als Sopranisten in Bad Bramstedt zu hören ist.


Musikalischer Werdegang

1984 C-Prüfung in Osnabrück
1987 Die Teilnahme 1987 am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Stuttgart endete mit einer „guten Bewertung“.
Studium in Lübeck:
Studium der Schulmusik (Examen 1995) mit Hauptfach Orgel (Orgelunterricht bei Eberhard Lauer und Armin Schoof)
Studium des Künstlerischen Orgelspiels (Examen 1996) Unterricht beim Lübecker Domorganisten Hartmut Rohmeyer
Studium der Kirchenmusik (A-Examen 1998), Orgelunterricht bei Hartmut Rohmeyer und Jürgen Essel
2003 absolvierte Ulf Lauenroth die C-Prüfung im Bereich Popularmusik



QLB
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Musikalische Europareise

am 11.8.2012 um 20.00Uhr in der Stiftskirche zu Quedlinburg

Kontakt

Evangelischer Kirchenkreis Halberstadt

+49 (3941) 57 17 38

suptur@kirchenkreis-halberstadt.de