15. Mär 2025
"Wo keine Sehnsucht ist, entsteht nichts Neues"
Zu ihrer vorletzten Tagung in dieser Legislaturperiode ließen sich 43 Synodale und einige Gäste am 15. März 2025 ins Evangelische Zentrum im Kloster Drübeck einladen. Obwohl es in der schönen Kirche eher kalt war, gelang es Prädikantin Lilia Richter aus Darlingerode schnell, Herzerwärmendes anzubieten: Auch in der Kirche wird viel zu oft gejammert, was wir alles nicht haben und was alles weniger wird, anstatt uns darüber zu freuen, was wir haben: Unseren Glauben, der uns stärkt und begleitet und bewahrt. Dass sie ohne Manuskript redete, beeindruckte auch die „Profis“.
Bevor es um Strukturfragen und Stellenplanung ging, hatten die Verantwortlichen einen besonderen Themenschwerpunkt gesetzt: „Funkensprüher“, angelehnt an das Thema des Gemeindekongresses im Februar in Erfurt „Lass Funken sprühen“.
Aus verschiedenen Gemeindebereichen wurde über Hoffungsstiftendes berichtet und davon gab und gibt es erstaunlich viel, sowohl in den „Leuchtturmstädten“ als auch in kleinsten Gemeinden. In acht persönlichen Berichten wurde deutlich, wie groß der Veränderungsprozess ist, in dem sich Kirche derzeit befindet, und wie ideenreich darauf reagiert wird. Überall geht es darum, Gewohntes zu verlassen und Neues zu starten.
Regionalbischöfin Bettina Schlauraff ermunterte im Anschluss mit eigenen Hoffnungsbildern dazu, Raum zu geben und machen zu lassen. „Wo keine Sehnsucht ist, entsteht nichts Neues.“
Superintendent Matthias Porzelle aus dem Nachbarkirchenkreis Egeln verwies in seinem Grußwort auf gemeinsame Projekte der beiden benachbarten Kirchenkreise. Und er erzählte, dass auch in seinem Kirchenkreis ein Prozess zur neuen Stellenplanung begonnen habe.
Nach einer Pause erläuterte Karl-Ludwig Manger aus Abbenrode, Vorsitzender des Ausschusses für Struktur und Stellenplanung, nach welchen Kriterien die Grundsätze zum Stellenplan erarbeitet wurden und er stellte die Beschlussvorlage vor.
Jürgen Schilling, Superintendent des Kirchenkreises, berichtete von den eingegangenen Stellungnahmen und Änderungsanträgen. Das Beschlossene solle in Dreijahresschritten überprüft werden, wir wollen flexibel bleiben, der Kirchenkreis bietet aktive Begleitung an. Der Superintendent warb dafür, Veränderungen aus Gottes Hand anzunehmen und miteinander Zukunft zu gestalten.
In der anschließenden Diskussion gab es einige kritische Rückfragen, aber auch Dank für die intensive Vorarbeit und Dank dafür, dass Freiräume eröffnet werden. Sehr viel fußt bereits jetzt im Engagement von Ehrenamtlichen. Der Weg, nicht mehr vom Pfarramt her zu denken, vielmehr Kirche in Beziehungen zu gestalten, ist richtig. Neugier und Zuversicht sind starke Kräfte, die weiterbringen.
Die Beschlussvorlage wurde bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen.
Im Bericht des Superintendenten sprach Jürgen Schilling von einer anstrengenden Zeit, die nun ihren Abschluss gefunden hat, doch der Aufwand habe sich gelohnt. Zum Abschluss seiner Ausführungen gab er persönliche Gedanken zur Situation in Deutschland nach der Bundestagswahl mit der Frage: „Was heißt das für uns als Kirche?“
HIER dieser Auszug aus dem Bericht von Jürgen Schilling
Positive Gedanken und Impulse zur gemeinsamen Arbeit im Kirchenkreis kamen von Amtsleiter Eckart Grundmann. Pfarrer Mattias Zentner warb dafür, die Gemeindekirchenratswahl als Chance für den Gemeindeaufbau zu sehen.
Bei dieser Kreissynode wurde spürbar, wie Vertrauen, Respekt und Mut unser Miteinander bestimmen, trotz zuweilen unterschiedlicher Auffassungen und Ansichten.
Matthias Porzelle hatte der Synode und dem Kirchenkreis gewünscht, was ihn seit langem begleitet: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ (Römer 12; 12)
Text und Fotos: Ursula Meckel