Pilgerfahrt: Mit Luther zum Papst

03. Nov 2021

„Alle mal die Hand heben, die dem Papst die Hand geschüttelt haben …“,

So lautete die Ansage für das Gruppenfoto, als die 72 Teilnehmenden der Pilgerfahrt nach Rom aus unserem Kirchenkreis am Samstagmorgen nach gut 20 Stunden Fahrt in Halberstadt aus dem Bus stiegen.
Eine Woche Ende Oktober waren wir gemeinsam mit ca. 500 Teilnehmenden aus unserer Landeskirche, der Landeskirche Anhalt und dem Bistum Magdeburg „mit Luther zum Papst“ unterwegs in Rom, die jüngste Teilnehmerin unserer Reisegruppe gerade mal 2 Jahre, die älteste 74 Jahre alt. Egal ob evangelisch, katholisch oder ohne Taufschein erlebten wir eine reich gefüllte, intensive Zeit mit Begegnungen, 2000 Jahre alter Geschichte, Kultur und einmaligen Erfahrungen.
Gleich am Begrüßungsabend im Camp Fabulous wurde dem Projekt „Mit Luther zum Papst“ der Ökumene-Preis der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) verliehen unter Anwesenheit des Vorsitzenden Erzpriester Radu Constantin Miron sowie der Bischöfe Friedrich Kramer und Gerhard Feige und des Kirchenpräsidenten Joachim Liebig.
Dass es etwas Besonderes ist, wenn aus einer weitgehend säkularisierten Region im Osten Deutschlands sich mehr als 500 Christen unabhängig von der Konfession auf den Weg „zum Papst“ begeben, würdigte auch Papst Franziskus in einer Privataudienz für unsere Pilgergruppe am kommenden Tag im Vatikan: so nahe, wie an diesem Tag waren die meisten dem Papst noch nie zuvor gewesen.
Einige waren schon zum zweiten Mal „Mit Luther zum Papst“ unterwegs und vor 5 Jahren war die Antwort von Papst Franziskus auf die Frage, was denn nun besser sei, katholisch oder evangelisch: „besser alle zusammen“.
So wurde „besser alle zusammen“ auch das Motto der Pilgerreise in diesem Jahr. Gemeinsam konnten wir Gottesdienste und Andachten feiern, singen und beten und die Plätze in Rom bevölkern.
Weitere Höhepunkte der Reise waren eine fast exklusive Führung durch die vatikanischen Museen mit dem Besuch der sixtinischen Kapelle und ein Ausflug in die ehemalige Sommerresidenz der Päpste ins Castel Gandolfo.
Darüber hinaus wurden die Programmpunkte mehr oder weniger individuell ausgewählt: eine Erkundungstour in Rom per Fahrrad oder der Besuch des Kolosseums beziehungsweise der Engelsburg; ein Ausflug nach Ostia Antica, Besuch der Domitilla-Katakombe oder von St. Paul vor den Mauern; zwischendurch Eis essen, das Großstadtleben genießen, shoppen, einen Kaffee trinken oder ein paar Stunden am Mittelmeer verbringen – all das bei noch fast sommerlichen Temperaturen, zumindest in der Mittagszeit.
Trotz der erschwerenden „Corona-Bedingungen“ und mit den logistischen Herausforderungen, die die Organisation einer solchen Romreise mit 500 Teilnehmenden mit sich bringt, ist es den Veranstaltenden vom Team „Mit Luther zum Papst“ und von Höffmann-Reisen wieder gelungen, diese in ihrer Form einzigartige ökumenische Pilgerfahrt anzubieten, die wir gern in Erinnerung behalten werden.

Barbara Löhr, Referentin für die Arbeit mit Kindern, Familien und Jugendlichen

Fotos: Kerstin Schenk