Bläserfeierstunde

26. Mai 2012

Die Bläser des Kirchenkreises gestalteten eine eindrucksvolle Musik in Osterwieck

Mit festlicher Musik der vereinigten Bläserchöre des Kirchenkreises Halberstadt unter der Leitung von Landesposaunenwart Matthias Schmeiß klang der Kreisbläsertag am vergangenen Sonntag in Osterwieck aus.

Superintendentin Angelika Zädow bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden und hob nicht nur die "nimmermüde Einsatzbereitschaft" der Bläserinnen und Bläser hervor, sondern auch das in den Tagen des Lutherfestes hervorragende Zusammenwirken von Kommunal- und Kirchengemeinde.

 

Grußwort der Superintendentin zur Bläserfeierstunde in Osterwieck

Liebe Gemeinde,
Albert Schweitzer hat einmal gesagt:
„Jede wahr und tief empfundene Musik, ob profan oder kirchlich, wandelt auf jenen Höhen, wo Kunst und Religion sich jederzeit begegnen können.“
Warum? – Drei Gedanken dazu:
1. Musik ist seit Menschengedenken die Ausdrucksform schlechthin. Denn in der Musik braucht es nicht eine Sprache mit Worten. Musik spricht Menschen aller Kulturen auf einer Ebene an, die alle miteinander verbindet. Es scheint, als wohne dem menschlichen Wesen ein Resonanzboden inne, der nicht nur Gefühle zum Klingen bringt, sondern auch den Verstand anregt, die Seele berührt und in eine ganz eigene Art innerer Freiheit führt.

2. Damit ist die Musik dem Glauben ganz ähnlich. Die Bibel erzählt, dass Gott seine Liebe wie verschwenderisch über unsere Welt ausgegossen hat oder anders ausgedrückt: er hat sie in den Menschen hineingepflanzt. Gerade weil er ein Gott der Nähe und nicht der Ferne ist, wohnt er so auf geheimnisvolle Weise in jedem Menschen – auch wenn uns das oft nicht bewusst ist.
Doch manchmal – in einem Augenblick – ahnen wir, dass es tatsächlich mehr geben muss, als das, was wir mit unseren Sinnen erfassen können. Diese Ahnung ist bereits der Anfang des Glaubens.
Das heißt: der Mensch, wir alle tragen einen Resonanzboden in uns, der durch Melodien und Klänge ebenso wie durch das Wort Gottes zum Klingen gebracht werden kann.

3. Nicht zuletzt deshalb hat die Reformation durch die Musik ihre besondere Wirkung erfahren. Martin Luther hat sich ihre Kraft, die Herzen der Menschen zu erreichen und dadurch den Glauben zum Klingen zu bringen mit seinen Liedern zunutze gemacht. Z.B. in dem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Melodie und Rhythmus knüpfen dabei an damals bekannte Formen an, so dass es den Menschen im 16. Jahrhundert leicht fiel, die Strophen zu singen. In der Folgezeit wurde das Lied – eigentlich eine Auslegung des 46. Psalms zu DEM evangelischen Bekenntnis- und Glaubenslied überhaupt.
Heute locken uns andere Melodien. Die Zeiten, die Gewohnheiten und damit auch das Hören haben sich verändert.

Aber was geblieben ist, das ist der uns alle hier verbindende Resonanzboden, der zum Klingen gebracht werden will.

Sie – die Bläserinnen und Bläser im Kirchenkreis Halberstadt - tragen ebenso wie die Chöre dazu bei, dass Herz, Verstand und Seele zum Schwingen gebracht werden. Und das nicht nur musikalisch, sondern auch im Nachdenken darüber, woher der Mensch kommt und wohin er geht. Wir Christen haben da nicht nur eine Hoffnung, sondern auch eine Gewissheit. Und deshalb danke ich Ihnen allen von Herzen für Ihre nimmermüde Bereitschaft, das Wort Gottes, der nichts als die Seligkeit eines jeden Menschen im Sinn hat, in unsere Welt hinauszutragen: heute in Osterwieck und morgen an den Orten an denen sie leben. Sie werden damit zu lebendigen Zeugen Seiner Gegenwart mitten unter uns. Gott segne Ihren Dienst. Amen.

Bläser
Bläser

Fotos: Konstanze Eichner

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