Gewalt beenden, dem Hass entgegentreten

24. Mär 2022

Ich möchte aufmerksam machen auf eine Erklärung, die am 24. März 2022 veröffentlicht wurde. Die Kirchenkonferenz der EKD nimmt darin Stellung zum Krieg in der Ukraine und zu den großen Zahlen an Menschen, die vor diesem Krieg fliehen.

Meines Erachtens wird auf sehr gute Weise die Balance gehalten zwischen einerseits dem Bekenntnis, dass „Frieden letztlich nicht mit Waffengewalt zu schaffen ist“, und anderseits der Bewunderung für den „Mut der ukrainischen Zivilgesellschaft“ sowie der Feststellung, dass die Ukraine ein Selbstverteidigungsrecht besitze „angesichts eines Aggressors, der auf brutale Weise geltendes Völkerrecht missachtet und Kriegsverbrechen begeht“.

Was jetzt unsere Aufgabe in Deutschland ist, wird so benannt: „Wir werden alles in unserer Möglichkeit Stehende tun, um die Menschen in der Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen. Dazu zählt die Fürbitte genauso wie die Seelsorge an Traumatisierten, der Einsatz für besonders verletzliche Menschen und alle Unterstützung für diplomatische und nichtmilitärische Wege.“

Auch die künftige Friedensordnung wird in den Blick genommen, sie brauche „mehr als militärische Gewalt und Abschreckung: sie braucht globale Gerechtigkeit, sie braucht Klimagerechtigkeit, sie braucht eine verbindliche Rechtsordnung, die die Zivilgesellschaft stärkt, die Menschenrechte sichert und auch für Großmächte gilt.“

Die Erklärung gipfelt in dem Satz: „Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort hat der Frieden. Christus ist unser Friede.“

Wortlaut der Erklärung

Mit herzlichem Gruß
Ihr Superintendent Jürgen Schilling