BRÜDERlichkeit

14. Feb 2018

Vorschau auf den Quedlinburger Musiksommer 2018

Der Quedlinburger Musiksommer gehört zu den ältesten und herausragenden kulturellen Festivals in Mitteldeutschland. Über zwölf Wochen hinweg zieht er international gefragte Künstler und Zuhörer aus der gesamten Welt in die Weltkulturerbestadt an der Straße der Romanik.

Die einzigartige romanische Stiftskirche St. Servatii in Verbindung mit bemerkenswerten Musikerlebnissen setzt außergewöhnliche Akzente in der Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Zu den Besonderheiten des Musiksommers zählt die Konzentration auf einen bestimmten Gedanken, der als Leitmotiv das gesamte Festival durchzieht. Das Motto „BRÜDERlichkeit“ für 2018 spannt einen musikalischen Bogen von personellen Verflechtungen im Musikleben bis hin zur Frage: Was hält unsere Gesellschaft zusammen?

International gefragte Geschwisterduos zählen dabei ebenso zu den Ausführenden wie die Musik von komponierenden Brüdern und Schwestern zum Festival 2018 gehört: die Musik der Bach-Familie, Improvisationen der Jazz-Musiker Roman und Julian Wasserfuhr, Werke von Felix und Fanny Mendelssohn-Bartholdy. Gleichzeitig regt das Motto zu aktuellen Bezügen an: Gleich zwei Auftragswerke werden dem Leitmotiv eine zeitgenössische Interpretation verleihen.

Darüber hinaus steht der Quedlinburger Musiksommer für innovative Formate, die Musik mit anderen Ausdrucksformen verbinden. In einem Dialog zwischen dem Kölner Flötenensemble Flautando und dem bekannten Schauspieler Martin Brambach erhält das Motto „BRÜDERlichkeit“ eine literarische, mitunter auch zeitkritische Ausprägung.

Der 38. Quedlinburger Musiksommer vereint Konzerterlebnisse, die Künstler und Zuhörer miteinander ver-„brüdern“ und dabei gemeinsam ungewöhnliche Hörerfahrungen sammeln lassen. In einem Wandelkonzert werden die Zuhörer dem Kammerchor Chemnitz an verschiedene Orte folgen, sie werden gemeinsam durch die Stiftskirche St. Servatii wandeln. Ein bereits bewährtes Format verfolgt der Musiksommer mit dem großen Abend für die Königin der Instrumente, die Orgel. Zuhörer und Künstler wandeln gemeinsam von
Kirche zu Kirche.

Geradezu naheliegend ist es, auch eine unkonventionelle Spielstätte mit einzubeziehen, in der es tagtäglich um die Forschung an Verwandtschaften geht: das „Julius Kühn-Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen“, das mit seinem Foyer Spielstätte für ein Jazz-Konzert werden wird.

Traditionell werden im Rahmen des Eröffnungs- und Abschlusskonzertes große symphonische und oratorische Werke zu erleben sein. Die Aufführung der Krönungsmesse von Mozart wird zwei der größten mitteldeutschen Oratorienchöre – die Kantorei der St. Georgen-Kirche Schwarzenberg sowie den Quedlinburger Oratorienchor zusammenführen und gemeinsam musizieren lassen.

Zum Ausklang des Festivals wird Beethovens V. Symphonie mit einem eigens dafür zusammengestellten Orchester, dem Festivalorchester Quedlinburg, zu erleben sein. Zum ersten Mal erklingt dieses Schlüsselwerk der europäischen Kultur in der Stiftskirche Quedlinburg.

Mit der Wiedereinweihung der restaurierten Röver-Orgel in der Marktkirche Anfang Oktober 2018 wird dem Quedlinburger Musiksommer auch wieder eine große Konzert-Orgel zur Verfügung stehen. Quedlinburg und Sachsen-Anhalt gewinnen damit ein einmaliges Denkmal der Orgelbaukunst zurück, das der Quedlinburger Musiksommer 2018 mit einem Chor- und Orchesterkonzert würdigen wird.

Ein Ort des kulturellen Austauschs zu sein – dafür steht der 38. Quedlinburger Musiksommer mit herausragenden Konzerterlebnissen, mit Neuem, mit Unsagbarem und mit Impulsen für die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt.

Markus Kaufmann
Domorganist und Künstlerischer Leiter des Quedlinburger Musiksommers

Website: Quedlinburger Musiksommer

Abschlusskonzert Quedlinburger Musiksommer 2017

Abschlusskonzert des Quedlinburger Musiksommers 2017 (Foto: Wolfgang Fuchs)

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