„Damit Leben gelingt“

03. Jul 2011

Ute Gabriel-Betzle in feierlichem Gottesdienst verabschiedet

von Andreas Joppeck

In einem feierlichen Gottesdienst und einer anschließenden Feierstunde würdigten am vergangenen Sonntagnachmittag Amtsträger aus Kirche und Staat das Lebenswerk der einstigen Halberstädter Oberbürgermeisterin und Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Halberstadt, die nun aus Altersgründen ausscheidet. Sie selbst sah ihr Ausscheiden optimistisch, wolle sie doch einmal ganz leer werden, um zu erleben, wie sich die Leere mit ganz Neuem fülle. Dem voran steht jedoch ein Loslassen, dass sicherlich nicht unbedingt leicht fallen wird, machte manch einstiger Weggefährte um so mehr deutlich. Bernhard Petzold als Vertreter des Landrates nahm Bezug auf ihre Jahre als Fraktionsvorsitzende des Neuen Forum, Kämmerin der Stadt und Oberbürgermeisterin. Ihr Tun sei, unabhängig von hauptamtlichem oder ehrenamtlichem Engagement, stets dem Wohl der Menschen gewidmet gewesen.

Oberbürgermeister Andreas Hencke widmete sich dem Leitwort des Diakonischen Werkes: „Damit Leben gelingt“ und führte dazu aus, das Ute Gabriel–Betzle in ihrer täglichen Begegnung mit den Menschen und ihrem Lebenswerk zu einer inspirierenden Quelle für andere geworden sei.

Propst Christoph Hackbeil hingegen erinnerte an die frühere Aufgabe der Diakonie: „Diakonie soll das Murren der Menschen hören“ - „ Heute sei diese als die Suche nach dem gelobten Land zu betrachten. Dem Land, in dem gerechtere Zustände herrschen.“ So sei Ute Gabriel-Betzle für ihn eine Geschäftsführerin gewesen, die das Murren der Menschen hörte, und sich mit offenen Augen und Ohren auf die Suche nach neuen Gestaltungsformen von Arbeit und Leben machte. Dabei habe es für sie vieles zu bedenken gegeben. Risiken ging sie gerne ein und stand dafür mutig ein. Dies habe er unter anderem erlebt bei der Gründung des Projektes „neues wohnen“.

Der Vorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland Eberhard Grüneberg würdigte die Klarheit, Streitbarkeit und Zuverlässigkeit, mit der sie für ihre Ziele Einstand. Sie habe eine wichtige Rolle auf dem Weg der Diakonie Mitteldeutschland gespielt, für die ihr durch Grünwald an diesem Nachmittag das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. überreicht wurde.

Sie selbst sah sich eher peinlich berührt von dem Aufheben, dass um ihre Person gemacht wurde. „Beim Zuhören war ich gar nicht sicher, ob ich gemeint war“ sagte sie, und „ Mein Mann sagt immer – nirgendwo wird soviel geflunkert, wie auf Verabschiedungen und Beerdigungen“ und berührte die Herzen der Anwesenden.


Ihre Nachfolge im Diakonischen Werk tritt Gabriele Schwentek an.

Uta Gabriel-Betzle
Kinder der Kita Dingelstedt, welche sich in der Trägerschaft des Diakonischen Werkes befindet, gestalteten den Gottesdienst mit und übergaben Ute Gabriel-Betzle ihr Abschiedsgeschenk
Superintendentin Angelika Zädow entband Ute Gabriel-Betzle von ihren Aufgaben und segnete sie „im Namen des Vaters, des Sohnes, und des heiligen Geistes“
Grüneberg, Vorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland übergibt Ute Gabriel-Betzle das Goldene Kronenkreuz

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