Pastorin Stefanie Jäger heimgerufen

25. Okt 2025

Abschied von einer glaubensstarken Frau, die Mut machte, Trost schenkte und mit offenem Herzen auf andere zuging.

Mit großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von
Pastorin Stefanie Jäger,
die nach einem erfüllten Leben im Dienst Gottes und der Menschen
am 23. Oktober 2025 im Alter von 81 Jahren heimgerufen wurde.

Am 18. Januar 1944 wurde Stefanie Jäger als ältestes Kind von vier Geschwistern in Zeitz geboren. Durch ihr Elternhaus, die Christenlehre, Gottesdienst und die Junge Gemeinde kam sie schon früh mit dem christlichen Glauben in Verbindung. Sie sagte selbst: „In der Gemeinde habe ich mich immer wohlgefühlt. Sie war mein zweites Zuhause“. 


Nach dem Abitur war ihr Plan Theologie zu studieren. Doch es kam anders und sie erlernte erst einmal den Beruf der Medizinisch- technischen Assistentin. 


Ab Oktober1969 sollte ihr lang gehegter Wunsch endlich in Erfüllung gehen, sie begann an der Martin-Luther-Universität Halle das Studium der Theologie. Mit dem erfolgreichen Abschluss des 1. Examens 1974 tritt sie ihr Vikariat in Jessen an und besuchte das Predigerseminar in Brandenburg. Als dann das 2. Examen auch geschafft war, wurde sie von Bischof Krusche am 1. Mai 1977 ordiniert. Ihre erste Pfarrstelle, die sie 19 Jahre bekleidete, führte Pastorin Jäger nach Barby. 


Im Jahr 1999 wurde Stefanie Jäger vom GKR Schwanebeck in den Dienst des Kirchspiels Schwanebeck mit den Orten Schwanebeck, Eilenstedt, Nienhagen und Schlanstedt berufen. Bis 2007 versah sie hier und in der damaligen Region Ost des Kirchenkreises Halberstadt ihren Dienst. 


Stefanie Jäger hat sich mit Herz, Tatkraft und unerschütterlichem Glauben für das kirchliche Leben in unserer Region eingesetzt. Besonders in Eilenstedt hat sie bleibende Spuren hinterlassen. Mit großem Engagement war sie maßgeblich am Wiederaufbau des Kirchturms beteiligt. Der Turm wurde auch dank ihrer Weitsicht und Offenheit zu einem Ort der Begegnung, an dem kirchliche und nichtkirchliche Gruppen miteinander ins Gespräch kommen und Gemeinschaft erleben.


Während ihrer Dienstzeit wurde auch die Kirche in Schwanebeck renoviert, ein Zeichen ihres unermüdlichen Einsatzes für die Bewahrung kirchlicher Räume und Werte.


Besonders die Kinder lagen ihr am Herzen. Über ihren aktiven Dienst hinaus hielt sie regelmäßig Kontakt zum Kindergarten und brachte den Jüngsten mit liebevoller Zuwendung den Glauben nahe. Auch im Ruhestand blieb sie der Kirche eng verbunden, nahm an regionalen Dienstberatungen teil, brachte ihre Ideen ein und hielt weiterhin Gottesdienste. Bis zuletzt nahm sie Küsterdienste wahr, verteilte die Gemeindebriefe mit und sang im Kirchenchor.


Stefanie Jäger lebte aus der Hoffnung auf die Auferstehung. Diese Hoffnung prägte ihr Reden und Handeln, ihr Vertrauen in Gott und ihre Liebe zu den Menschen. Sie war eine glaubensstarke Frau, die Mut machte, Trost schenkte und mit offenem Herzen auf andere zuging.


Ihr Taufspruch aus dem Kolosserbrief hat sie ihr Leben lang begleitet und getragen:
„Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (Kolosser 3,17)


In diesem Geist hat sie gelebt und gewirkt. Ihr Glaube, ihre Wärme und ihr Einsatz bleiben lebendig in den Kirchen unserer Region und in den Herzen der Menschen, die ihr begegnet sind.


Traurig, aber getrost nehmen wir am Mittwoch, dem 5.November 2025, um 14 Uhr in der Petrikirche Schwanebeck von Stefanie Jäger Abschied. 


Jaqueline Manthey