„Lichtmess“

31. Jan 2025

Wir verabschieden uns von Weihnachten und nehmen sein Licht mit.

Der Winter setzt mir in diesem Jahr ganz besonders zu. Kälte und Dunkelheit erweisen sich geradezu als lebensfeindlicher Zustand. Ein buchstäblicher Lichtblick ist zurzeit noch der Weihnachtsstern, der draußen an der Scheune hängt. Ich habe ihn ganz bewusst als einzige „Weihnachtsdeko“ belassen.

Nun aber ist es so weit. Seit Weihnachten werden die Tage wieder länger. Das Licht nimmt mit jedem Tag in Eiltempo zu. Ging die Sonne am 1. Januar in unseren Breitengraden um 8:24 Uhr auf und 16:17 Uhr unter, so geht es am 31. Januar schon von 7:57 Uhr bis 17:03 Uhr. Ich finde, das macht schon einen großen Unterschied!

Den Weihnachtsstern kann ich an diesem Wochenende getrost abhängen, so wie viele Menschen jetzt erst den Weihnachtsbaum, Krippe und den restlichen Weihnachtsschmuck wieder wegpacken werden. Denn an diesem Sonntag endet im kirchlichen Kalender die Weihnachtszeit. Mehr noch: am 2. Februar ist „Lichtmess“, ein alter katholischer Feiertag – 40 Tage nach Weihnachten.

Von der „Darstellung des Herrn“ (Jesus wird von seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem gebracht) bis hin zum Reinigungsritual der Mutter nach der Geburt eines Kindes – einige biblische Geschichten und Traditionen kamen an diesem Tag zusammen. In der katholischen Kirche gehörten Lichterprozessionen und Kerzenweihe dazu, was zum Namen „Lichtmesse“ geführt hat. 

Heute noch gibt es, je nach Land, Region oder Konfession einige Bräuche sowie Bauernregeln in Verbindung mit diesem Datum. Anderswo werden sie dankenswerterweise wieder entdeckt und bringen eine willkommene Abwechslung und Trost in diese sonst so triste Jahreszeit.

Wie auch immer dieser Tag begangen wird, so wünsche ich mir, dass von den vielen Bräuchen seit alters her das wichtigste in den Mittelpunkt rückt: Wir verabschieden uns von Weihnachten und nehmen doch sein Licht mit in das Jahr, verbunden mit der Botschaft der Engel in der Weihnacht: "Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens."

Möge Gottes Licht in der Welt scheinen und mit seiner Wärme alle Kälte und Dunkelheit aus dem menschlichen Herzen vertreiben!

Roseli Arendt-Wolff


Pfarrerin Arendt-Wolff

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