Luthers geniale Übersetzungen

16. Sep 2022

Wussten Sie, dass viele unserer gebräuchlichsten Redewendungen aus der Bibel stammen? Von dort haben sie Eingang in unsere Alltagssprache gefunden:

Kommende Woche, am 21. September 2022, ist es auf den Tag 500 Jahre her, dass Martin Luthers erste Bibelübersetzung im Druck erschien. Während der Monate auf der Wartburg hatte er in 73 Arbeitstagen ca. 680 Seiten aus dem griechischen Urtext ins Deutsche übersetzt. Im Frühjahr/Sommer 1522 erhielt diese Rohübersetzung eine Überarbeitung. Dann kam das Werk in den Handel, der Titel lautete: Das Newe Testament Deutzsch.

Wussten Sie, dass viele unserer gebräuchlichsten Redewendungen aus der Bibel stammen? Von dort haben sie Eingang in unsere Alltagssprache gefunden:

Dass man „seine Hände in Unschuld“ waschen kann, wie Pilatus es tat (Mt 27,24), das gehört noch zur Allgemeinbildung. Dass man manchmal sein „Kreuz tragen“ muss (Joh 19,17), aber der Glaube „Berge versetzt“ (1Kor 13,2) – auch diese Wortspiele sind relativ leicht als biblisch auszumachen. Hätten Sie jedoch den „Wolf im Schafspelz“ (Mt 7,15) der Bibel zugeordnet? Vermuteten Sie jemals den Begriff „Lästermaul“ im Buch der Bücher (Sprüche 4,24)? Oder aber stehen Ihnen jetzt „die Haare zu Berge“ (Hiob 4,15), weil plötzlich Redewendungen, die Sie alltäglich verwenden, als biblisch entlarvt werden, zahlreich „wie Sand am Meer“ (1. Mose 32,13)? Möchten Sie vielleicht gar dem Schreiber dieser Zeilen „das Maul stopfen“ (Ps 107,42), weil er seine „Zunge nicht im Zaum hält“ (Jak 1,26)? Dann wäre dieser Beitrag leider wie „Perlen vor die Säue“ geworfen (Mt 7,6). Denn mein Anliegen ist es, Sie nicht „im Dunkeln tappen“ zu lassen (5. Mose 28,29). Vielmehr möchte Sie darauf aufmerksam machen, welch „großer Gewinn“ (1Tim 6,6) auf Sie wartet, wenn Sie in der Bibel lesen (Apg 8,28).

Nehmen Sie sich die Bibel zur Hand! Es wird Ihnen „ein Licht aufgehen“ (Hiob 25,3), und das nicht nur, weil so viele gebräuchliche Redewendungen auf Martin Luthers Übersetzung zurückgehen. Ich verspreche Ihnen, dass Ihr „Herz mit Freude“ (Jer 15,16) und Ihr „Mund mit Lachen“ erfüllt wird (Ps 126,2), weil die Bibel tatsächlich eine „frohe Botschaft“ (Mk 1,15) enthält.

Wer allerdings beim Lesen zu Hause „auf keinen grünen Zweig“ kommen sollte (Hiob 15,32), der wende sich bitte an einen freundlichen Christenmenschen unserer Kirchgemeinden. Wir lassen uns gern „auf Herz und Nieren prüfen“ (Ps 7,10). Vielleicht finden Sie dort ja sogar, was Sie im tiefsten Ihres Herzens (5. Mose 4,29) suchen: Eine Gemeinschaft, in der alle „ein Herz und eine Seele“ sind (Apg 4,32).

Jürgen Schilling