08. Nov 2024
Wie wird es ausgehen? In einer spannenden Geschichte beschäftigt mich dies Seite um Seite, Kapitel um Kapitel.
Was auch immer gerade hervortritt, ist in der Hoffnung auf ein gutes Ende zu ertragen. Lesen soll ja bilden. Und es bildet meine Vorstellungskraft, mein Erwarten.
Ich versetze mich in Situationen, die scheinbar ohne Ausweg sind und erlebe dann unerwartete Wendungen. Wer weiß denn wirklich, wie stark die sind, die mich durch ihre Stärke ängstigen?
Wie wird die Weltgeschichte weitergehen, wie wird sich das Geschick meiner Stadt, meines Landes, meiner Familie – und meiner selbst entwickeln? Wer fragt sich dies nicht. Wer beobachtet und bewertet nicht, was sich ereignet.
Micha, ein Prophet uralter Zeit beschreibt beides. Wie es ausgehen wird. Und was gerade passiert.
Die Schrift des Micha gehört zu den Heiligen Schriften der Bibel. Michas Worte wurden gesprochen, aufgeschrieben und dann wieder und wieder aktualisiert. Micha war kein sogenannter Verant¬wortungs¬träger oder Entscheider. Vielleicht erkannte er darum so viel. Kritisierte. Forderte und sah die Welt im Zusammenhang. Als Vision.
Wie es ausgehen wird? Was am Ausgang des ganzen Welttheaters steht? Es wird die Zeit danach geben. Die letzten Tage. Unglaublich: Da werden sich Völker belehren lassen; da wollen Nationen dazu lernen. Da folgt jeder Mensch seinem Gott. Da nehmen Mächtige richterliche Weisungen ihres Gottes. Da ist das Kriegshandwerk verlernt. Da werden Schwertern zu Pflugscharen geschmiedet. Da lebt jedermann auf fruchtbaren Boden. Dies wird am Ende stehen, sagt Micha. Dies ist das Letztgültige. Darum braucht sich gegenwärtig keiner einzubilden, einfach Land nehmen und Leuten schaden zu dürfen. Kritik ist da angebracht.
Darum können wir uns dazu beglückwünschen, dass sich Menschen dem letztgültigen Sinn verpflichtet sehen. Dazu, das letztgültig Gute schon jetzt zu erleben.
Beglückwünschen wir uns dieser Tage dazu, dem Heiligen Martin nachlaufen zu können. Das bringt uns auf die Beine und manches Laternenlicht in die Dämmerung. Beglückwünschen wir uns dazu, wenn Menschen ohne Gewalt und Beschimpfungen unterwegs sind. Wenn gerecht geteilt wird.
Gottes segne uns.
Hannah Becker