Die Macht der Worte

30. Aug 2024

Ein Wort zu viel. Und das Maß ist voll. Die Emotionen kochen hoch. Auch ein gut gemeintes Wort ist nicht immer dienlich. Musstest du das sagen? Du verletzt mich. Ich fühle mich missverstanden.

Hättest du mir richtig zugehört, hättest du das nicht gesagt.
Was im Kleinen gilt, in unseren persönlichen Beziehungen, gilt auch im Großen. In der Politik. In Talkshows. Im Wahlkampf.

Worte haben Macht. Worte verletzen. Sie können weh tun. Sie können aufhetzen und Emotionen schüren. Worte abzuwägen, ist eine hohe Kunst. Und zu schweigen ist manchmal Gold wert.

Andererseits: Schweigen ist nicht immer Gold. Dann nämlich, wenn es um Wahrheit, um Wahrhaftigkeit geht. Denn die Wahrheit verträgt kein Schweigen. Dann stirbt sie.

Mir scheint, dass wir wieder lernen müssen, der positiven Kraft von Worten zu vertrauen. Dass wir eine Sprache einüben müssen, die alle verstehen. Die nicht aus- und abgrenzt. Die verbindet und heilt.

Doch gab es die je?

Bei und mit Jesus schon. Er lehrte die Menschen, der Wahrheit zu vertrauen, die aus Gottes unmittelbarer Gegenwart kommt und zu Herzen geht. Er gab ihr eine Sprache, die der Macht der Liebe und des Friedens und damit allen Menschen verpflichtet ist.

Diese Sprache braucht nicht viele Worte. Jesus sagt in der Bergpredigt: Selig sind die reinen Herzen. Sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften. Söhne, Töchter Gottes wird man sie nennen.

Am 85. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges und angesichts der kleinen und großen Kriegsschauplätze will ich der Macht solcher Worte vertrauen.

Christian Plötner

Christian Plötner 2023

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