30. Nov 2024
Die Adventszeit beginnt. Macht hoch die Tür, die Tore macht weit. Die Türen stehen für jeden offen. Menschen sind in Erwartung.
Es ist etwas Großes angekündigt. Die Spannung wächst. Ändert sich etwas? Steht mir etwa ein Veränderungsprozess bevor? Zwingen mich die Umstände, anders zu denken und zu handeln? Wenn ich heute an die bevorstehende Adventszeit denke, dann habe ich den Eindruck: Heute ist es wie damals!
Und in diesem Jahr im besonderen Maße. Wir erwarten etwas Großes. Wir erwarten einen Neubeginn. Frischen Wind und gute Aussichten.
Und die Frage ist wie damals: Welchem Stern folgen die Mächtigen? Damals folgten die Mächtigen einem Stern, der sie bis an die Futterkrippe von Schäfern führte. Dort war ein Kind geboren. Diesem Kind trauten die Menschen zu, eine friedliche Welt zu schaffen. Wir alle sind aufgefordert, diesem Kind zu folgen. Weil es um eine friedliche Welt geht. Frieden im Kleinen, in den Familien, zwischen den Andersdenkenden. Frieden im Großen zwischen den Völkern, den Ethnien und Kulturen.
Dieses Kind Jesus von Nazareth ist das Symbol dafür, dass es auf die nächste Generation ankommt. Die Macht der positiven Veränderung kommt von dort. Von unten, von den Kleinen. Es ist eine erfrischende neue Macht. Dabei geht es um die Erlösung von Krieg, Flucht und grausamen Sterben. Und wir Alten legen den Grundstein für das friedliche Miteinander.
Die Zukunft der Kinder muss uns das wichtigste Motiv dafür sein.
Welchem Stern folgen die heute Mächtigen?
Folgen sie einem Stern, dessen Weg sie auf Gerüchte, Lügen, Spekulationen, auf Hass und Spaltung führt? Oder folgen sie einem Stern, dessen Weg von Achtsamkeit, Respekt, Friedfertigkeit und Solidarität gesäumt ist?
Beide Wege und ihre Tore stehen offen. Wir müssen als vorausschauende Bürger prüfen. Wir müssen prüfen, welchem Stern Mächtige folgen. Und dann haben wir die Wahl, dem einen oder dem anderen Mächtigen zu folgen. So ist das im Leben vorgesehen.
Der König Herodes der damaligen Zeit hatte Angst vor der Veränderung. Und vor allem vor dem Kind Jesus von Nazareth. Deshalb ließ er alle männlichen Babys töten. Das ist der schrecklichste Teil der Weihnachtsgeschichte. Die Mächtigen allerdings, die dem Stern an die Krippe der Schäfer folgten, die Heiligen drei Könige, sicherten das Überleben des Kindes, das der Welt neue Hoffnung gab.
Auch sie hatten die Wahl, welchem Stern sie folgen sollten.
Sie entschieden sich für das Leben. Für frischen Wind und gute Aussichten. Bis heute haben wir etwas von dieser nachhaltig lebenssichernden Entscheidung der drei Heiligen.
Jetzt liegt es an uns. Wir entscheiden. Wem folgen wir? Wem vertrauen wir, das gute, das sichernde Leben mit uns gemeinsam zu gestalten?
Ich wünsche Ihnen einen leuchtenden Stern auf Ihrem Weg durch die Adventszeit, der sie an die Quellen des Lebens führen möge.
Hans Jaekel