Kreissynode entscheidet am 25. Januar 2019

19. Jan 2019

Besetzung der Stelle des Superintendenten oder der Superintendentin des Kirchenkreises Halberstadt. Es gibt drei Möglichkeiten:

Am Freitag, dem 25. Januar 2019, wird die Synode des Kirchenkreises zusammentreten, um über die Besetzung der Stelle des Superintendenten oder der Superintendentin des Kirchenkreises Halberstadt zu entscheiden. Ich bin dankbar, dass sich mit Pfarrerin Dr. Christiane Schulz und Pfarrer Frieder Anacker zwei Bewerber der Wahl stellen, die bereit sind, dieses Leitungsamt zu übernehmen. Was bedeutet Leitung in unserem Kirchenkreis? Es bedeutet, die Entwicklungen der evangelischen Kirche hier bei uns zu begleiten und zu gestalten. Das kann keine/r alleine. Und doch ist es ein Name, der dann „vorne“ stehen wird. Dieser Name zeigt eine Persönlichkeit mit Lebensgeschichte, mit Erfahrungen, mit Erwartungen, mit Profil. Leitung ist kein Mechanismus, auch wenn sie festen Regeln folgt. Die Aufgaben sind in Gesetzen der Landeskirche festgehalten. Die bilden den Rahmen. Das Profil ist genauso wichtig: Wofür schlägt das Herz? Wofür gibt es offene Ohren? Wie weit geht der Blick? Wie wird gemeinsame Verantwortung gestaltet? Natürlich ist es immer einfach, so zu fragen: Wer ist das, was kann der/die und wie finde ich das? Die Wahlentscheidung wird von solchen Fragen ausgehen. Jeder und jede Synodale bringt solche Fragen mit in die Tagung. Aber die Fragen alleine machen noch keine Entscheidung. Gewöhnlich sagt man: Da müssen sich zwei finden – die Wählenden und die zu Wählenden. Aus beiden Seiten entsteht dann die konkrete Leitungsaufgabe. Deswegen wird diese Wahl nicht nur bedeuten, auf einem Wahlzettel für die geheime Abstimmung ein Kreuz zu machen. Die Wahl wird begleitet von dem, was die evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises gerne in guten Leitungshänden wissen wollen. Denn auch das spielt eine entscheidende Rolle: Wofür schlägt das Herz einer Gemeinde? Wofür gibt es an der Basis offene Ohren? Wie weit geht der Blick aus der örtlichen Situation hinaus? Wie wollen die evangelischen Christen Verantwortung gemeinsam wahrnehmen? Genau genommen ist es also eine wechselseitige Wahl. Die einen sagen: „Ich bin bereit und stelle mich der Wahl der Synode, der ich diese Entscheidung zutraue.“ Und die anderen sagen: „Wir sind bereit und legen die Leitungsverantwortung in gute Hände, denen wir etwas zutrauen.“
Es wird drei Möglichkeiten geben: Es wird eine oder einer der Bewerber gewählt, oder – dritte Möglichkeit – keiner. In jedem Fall ist es eine Entscheidung darüber, wie Leitung für die nächsten zehn Jahre geschehen soll. Im dritten Fall gibt es dazu noch kein Ergebnis, sondern es muss eine neue Wahl vorbereitet werden.
Die Entscheidung über die Leitung ist ein Ausweis dafür, wie evangelische Kirche sich selbst versteht: Als Gemeinschaft von vielen Christen, denen das „Wie und Was“ ihres Glaubens eine Mühe wert ist. Das ist mit einer Wahl nicht gemacht. Danach kommen dann die wirklich wichtigen Aufgaben: Leiten, und das mit Profil!

Christoph Carstens